Mit der Ausbreitung von BIM-Methoden verändern sich bestehende Strukturen, Prozesse und Aufgaben. Denn zu den inhaltlichen Herausforderungen in Bauprojekten müssen heute auch digitale Herausforderungen gemeistert werden, Stichwort digitale Planung, Bau und Betrieb.

Die BIM-Rollen innerhalb des Planungsprozesses

Damit die digitale Entsprechung eines Gebäudes reibungslos aufgebaut und gepflegt werden kann, sind klare Verantwortungen notwendig die ohne BIM nicht benötigt wurden. Die gebräuchlichen BIM-Rollen sind BIM-Manager, BIM-(Gesamt)Koordinator und BIM-Autor/BIM-Modellierer. Diese werden in der VDI 2552-7 und DIN EN 19650-1 ebenfalls aufgeführt, allerdings unter den Namen Informationsmanager, Informationskoordinator, Informationsautor ergänzt um den Informationsnutzer. Der Grund für die Herstellung des starken Informationsentzugs ist die Eingliederung der Rollen in einen reinen Informationsmanagementprozess aus Anforderungsdefinition, Lieferung und Kontrolle/Freigabe. Für die Praxis ist ein direkter bzw. inhaltlich untersetzter Bezug von Aufgaben und Verantwortung einfacher zu verstehen, weshalb in den Erklärungen die allgemeine Praxis und nicht zu 100% den normativen Definitionen entsprochen wird.

Die oben aufgeführten Rollen zeichnen sich im allgemeinen durch folgende Aufgaben aus:

BIM-Manager
(Strategisch)
BIM-(Gesamt)Koordinator
(Koordinierend)

BIM-Autor/Modellierer
(Produzierend)

  • Verantwortlich für die Aufstellung der AIA und unterstützt die Aufstellung des BAP
  • Berät den Auftraggeber
  • Unterstützt und Überwacht den digitalen Bauprozess und die Einhaltung der BIM-Ziele
  • Ist den BIM-Koordinatoren weisungsbefugt
  • Verantwortlich für die Aufstellung des BAP
  • Berät die Auftragnehmer
  • Unterstützt und überwacht den digitalen Bauprozess und die Einhaltung der BIM-Ziele
  • Führt Qualitätsprüfungen an den Koordinationsmodellen durch (je nach vereinbarter Tiefe)
  • Führt Fachmodelle zu einem Koordinationsmodell zusammen
  • Ist den BIM-Autoren weisungsbefugt
  • Verantwortlich für die Umsetzung der Anforderungen im BAP für das jeweilige Fachmodell
  • Erstellt und pflegt ein Fachmodell
  • Je nach Vereinbarung führt der BIM-Autor Qualitätsprüfungen an dem eigenen Fachmodell durch

Die aufgeführten Aufgaben werden in den seltensten Fällen alle starr getrennt umgesetzt. In meiner Erfahrung hat sich ein System aus einem BIM-Gesamtkoordinator und Modellverantwortliche (BIM-Autoren) aus den Fachdisziplinen für effektive Projektverläufe bewährt. Das projektspezifische BIM-Management übernimmt in diesem Fall der BIM-Gesamtkoordinator und kann dadurch BIM auch umsetzen, ohne dass der Auftraggeber dieses definiert und/oder einfordert.

 

Die Struktur der BIM-Rollen

Der BIM-Manager wird nach heutigem Verständnis der Auftraggeberseite zugeordnet, während BIM-Koordinator und BIM-Autor meist der Seite der ausführenden (Planung, Bau, Betrieb) Unternehmen zugeordnet sind. Die Rollen sind grundsätzlich hierarchisch aufgebaut in der Folge BIM-Manager zu BIM-Koordinator zu BIM-Autor.

An vielen Stellen herrscht die Meinung vor, dass ähnlich der Einführung von CAD-Systemen neue Rollen irgendwann in den bestehenden Rollen und Verantwortlichkeiten aufgehen werden. Dies ist im Bezug auf die reine personelle Besetzung sicherlich nicht falsch, da in Personalunion durchaus ein Architekt auch BIM-Koordinator sein kann, oder ein Bauzeichner auch BIM-Autor. Trotzdem helfen die Rollen zu beschreiben, wer Aufgaben in einem (BIM)-Projekt erbringen muss und wo ggf. auch ein zusätzlicher Aufwand entsteht. Perspektivisch sollte dieser Aufwand durch bessere Werkzeuge und klarere Prozesse geringer werden, die Rolle des BIM-Koordinators der Daten/Informationen zusammenführt und prüft wird aber voraussichtlich als Rolle bestehen bleiben.[/vc_column_text][/vc_column][/vc_row]