Gestern war es wieder soweit, der DIN-BIM-Arbeitsausschuss Datenaustausch hat getagt. Daher möchte ich wieder die Chance nutzen, generelle Ergebnisse und aktuelle Themen, die diesen Bereich der Normung betreffen, kurz vorzustellen.

Gastbeitrag zur Digitalisierung von Lieferscheinen

Zu Beginn beschäftigte sich der Gastbeitrag des Karlsruher Institut für Technologie (KIT) aktuell u.a. mit dem Thema Digitalisierung von Lieferscheinen. Konkret geht es in diesem Projekt darum, dass eine papiergestützte Lieferscheinnutzung KI-gestützt digitalisiert wird und dann in einem digitalen Prozess weiterverarbeitet werden kann. Also auch Papierlieferscheine können z.B. für Beton-Überwachungszwecke automatisiert in die digitale Welt übertragen werden. Konkret soll das Thema in einer DIN SPEC aufgehen und so allen am Bau Beteiligten helfen, auch Zwischenschritte in der Digitalisierung zu gehen.

Arbeitsstände der Normarbeit

Anschließend folgten Berichte über die verschiedenen Arbeitsstände in der zugeordneten Normarbeit:

  1. Das Thema Product-Data Templates rund um die neue Norm zum Thema (Product) information structure based on ISO 16739 wird aktiv in der Veröffentlichung vorangetrieben. Dazu wird derzeit eine Optimierung des 600-seitigen Dokumentes vorgenommen. Leider wurde weiterhin keine Bestrebung von CEN-Seite akzeptiert informatische Normen auch in digitalen Formaten zu veröffentlichen, weshalb die Veröffentlichung immer noch andauert.
  2. Auch das Thema LOIN und DIN EN 17412 wurde kurz beleuchtet. Aktuell wird eine Bestrebung gestartet, die DIN EN 17412-1 auch in eine ISO zu überführen, was auf jeden Fall positiv zu bewerten ist. Part 2 und 3 sind immer noch aktiv in Entwicklung. Part 2 (Anwendung der Norm) ist aktiv in der Konkretisierung der Beschreibung der Geometrie über die in Part 1 definierten Aspekte. Part 3 (Technisches Format) ist im engen Austausch mit der BuildingSMART IDS initiative und dem „Product Data Template“ zur Entwicklung eines guten Schemas zum Austausch von Informationsbedarfstiefen (LOINs).
  3. Im Bereich der CDE-Entwicklung ist immer noch die konzeptionelle Arbeit im Fokus, um auch auf europäischer Ebene genau das Anwendungsfeld der Normung zu umreißen. Vor allem der Bereich APIs von CDEs – mit klarem Fokus auf definierte Metadaten – verheißt weiterhin Spannung.
  4. Die DIN SPEC 91350, die vor allen die Arbeit mit Multi-Modell-Containern regelt (z.B.: den BIM LV-Container) wird nun erweitert um den ICCD-Bereich. Damit wird es eine Anpassung der Beschreibung geben, mit dem Ziel diese Norm auch in eine internationale Gültigkeit zu überführen.

Fazit

Auch diesmal war es eine spannende Runde und ein interessanter Austausch rund um die aktuelle Entwicklung der BIM-Normung. Es wird – auch in meiner eigenen Arbeitspraxis – weiterhin deutlich, dass besonders die DIN EN ISO 19650-1/2 eine Grundlage für alle weiteren BIM-Entwicklungen bietet. Ich kann daher nur empfehlen, sich diese Norm mal näher anzuschauen. Durch die folgerichtigen Definitionen und Ausführungen, kann man über die verbesserungswürdige Lesbarkeit und Komplexität hinwegsehen.